Die Jahreskreisfeste – Alte Rhythmen neu erleben mit dem Zauber des Räucherns

In unserer modernen Welt, die oft von Hektik und Entfremdung von der Natur geprägt ist, gewinnen alte Bräuche und Rituale zunehmend an Bedeutung. Besonders die sogenannten Jahreskreisfeste erfreuen sich wachsender Beliebtheit; nicht nur in spirituellen oder naturreligiösen Kreisen, sondern auch unter Menschen, die sich nach mehr Verbindung zur Natur und sich selbst sehnen.

Die acht Jahreskreisfeste - Imbolc, Ostara, Beltane, Litha, Lughnasadh (Lammas), Mabon, Samhain und Yule - auch bekannt als "Rad des Jahres" sind traditionelle Feste, die den Verlauf des Jahres und den Zyklus der Natur zelebrieren. Sie stammen ursprünglich aus vorchristlichen, insbesondere keltischen und germanischen Traditionen, wurden aber später teils in christliche Feiertage integriert. Diese Feste spiegeln den Wechsel der Jahreszeiten sowie die Beziehung zwischen Mensch und Natur wider. Sie markieren wichtige Übergänge im Naturjahr – wie Sonnenwenden, Tagundnachtgleichen und die dazwischen liegenden Zeiten – und stehen im Zeichen von Neubeginn, Licht, Wachstum, Ernte, Dunkelheit und Ruhe.

Ein zentrales Element vieler dieser Feste ist das Räuchern von Kräutern und Harzen, ein uraltes Ritual, das Reinigung, Schutz und innere Einkehr fördern soll.

Die Jahreskreisfeste und ihre Verbindung zu keltischen Ursprüngen

Die sogenannten „Mondfeste“ – Imbolc, Beltane, Lughnasadh und Samhain – haben ihren Ursprung im keltischen Kalender. Diese Feste wurden von den keltischen Völkern lange vor der Christianisierung Europas gefeiert. Sie galten als Übergänge zwischen den Jahreszeiten und waren eng mit landwirtschaftlichen Zyklen und spirituellen Vorstellungen verbunden. Sie waren nicht nur saisonale Marker, sondern wurden auch als Tore zu einer „anderen Welt“ gesehen, in der die Verbindung zu den Ahnen und geistigen Wesen besonders stark war. 

Der keltische Kalender war ein lunisolarer Kalender, der auf Mondzyklen und Sonnenständen basierte. Er orientierte sich stark am natürlichen Jahreslauf, der für landwirtschaftliche, religiöse und gesellschaftliche Aktivitäten von zentraler Bedeutung war. Man unterschied zwei große Jahreszeiten: das Winterhalbjahr, die dunkle Jahreszeit (Samhain bis Beltane) und das Sommerhalbjahr, die helle Jahreszeit (Beltane bis Samhain). 

Mit der Zeit verschmolzen keltische, germanische und christliche Bräuche. In der Neuzeit haben neopagane Bewegungen wie Wicca diese Feste wiederbelebt und in ihren Jahreskreis integriert – oft mit modernen Deutungen und Ritualformen, aber mit großem Respekt vor der alten Symbolik. Die Mondfeste der Kelten – Imbolc, Beltane, Lughnasadh und Samhain – wurden durch die Sonnenwenden Litha (Sommersonnenwende) und Yule (Wintersonnenwende) sowie die Tagundnachtgleichen  Ostara (Frühlings-Tagundnachtgleiche) und Mabon (Herbst-Tagundnachtgleiche) ergänzt – Feste, die in anderen heidnischen Kulturen gefeiert wurden, vor allem im germanischen und nordischen Kulturraum.

So entstand ein harmonischer Zyklus von acht Festen, der sowohl naturverbunden als auch individuell gestaltbar ist. Die Jahreskreisfeste feiern nicht nur Naturzyklen, sondern auch innere Prozesse und persönliche Entwicklung – viele Menschen nutzen sie heute zur Reflexion, Meditation oder um bewusst innezuhalten. 

 

Räuchern auf Räucherkohle am Jahreskreisfest Beltane

Räuchern von Kräutern und Harzen auf Räucherkohle an Beltane


Die acht Jahreskreisfeste im Überblick

Fest

Datum

Jahreszeit

Typ

Herkunft

Imbolc 1. Februar Spätwinter/Vorfrühling Mondfest keltisch
Ostara (Frühlings-Tagundnachtgleiche) 20.-21. März Frühling Sonnenfest germanisch/nordisch, Tag und Nacht sind gleich lang (Frühlingsäquinox)
Beltane 1. Mai  Frühling/Frühsommer Mondfest keltisch
Litha (Sommersonnenwende) 20.-21. Juni Hochsommer Sonnenfest germanisch/nordisch, längster Tag des Jahres, Höchststand der Sonne
Lughnasadh (Lammas) 1. August Spätsommer Mondfest keltisch
Mabon (Herbst-Tagundnachtgleiche) 22.-23. September Frühherbst Sonnenfest germanisch/nordisch, Tag und Nacht sind gleich lang (Herbstäquinox)
Samhain 1. November Spätherbst/Winteranfang Mondfest keltisch, Beginn des keltischen Jahres
Yule (Wintersonnenwende) 20.-22. Dezember Winter Sonnenfest germanisch/nordisch, längste Nacht

 

Im traditionellen keltischen Jahreslauf begann das Jahr übrigens mit Samhain, also im Spätherbst (heute am 31. Oktober / 1. November). Moderne Jahreskreisdarstellungen setzen meist die Wintersonnenwende (Yule) als Beginn oder Mittelpunkt des Kreises.

Die Zeitpunkte der Sonnenfeste sind astronomisch exakt nach dem Sonnenstand berechenbar, sind also fix, während die keltischen Mondfeste stärker symbolisch und landwirtschaftlich geprägt waren. Heutzutage werden die Zeitpunkte der Mondfeste oft ausgehend vom ersten Vollmond nach der Wintersonnenwende berechnet, variieren also jedes Jahr. 

Die Bedeutung des Räucherns an den Jahreskreisfesten

Das Räuchern von Harzen, Kräutern und Hölzern auf Räucherkohle oder einem Räucherstövchen ist ein wichtiges Element bei allen Jahreskreisfesten. Da die Jahreskreisfeste Schwellenzeiten markieren - Übergänge von Licht zu Dunkel, von Wachstum zu Rückzug - unterstützt das Räuchern diese Prozesse symbolisch und energetisch. Es öffnet Räume für Intuition, Meditation und spirituelle Reinigung. Die Auswahl der Pflanzen richtet sich nach dem jeweiligen Thema des Festes. Ob zur Verbindung mit Ahnen, zur Reinigung oder zur Feier der Fülle – durch den Duft und Rauch werden Emotionen angesprochen und Energien beeinflusst. 

Allgemeiner Ablauf eines Räucherrituals 

1. Vorbereitung:

    • Finde einen ruhigen Ort in deinem Zuhause oder in der freien Natur.
    • Lege dir dein Räucherwerk, ein Räuchergefäß, z. B. eine Räucherschale mit Sand und Räucherkohle oder ein Stövchen bereit.
    • Optional: Kerze, kleine Opfergabe, Symbol für das jeweilige Jahreskreisfests.

2. Zentrieren:

    • Setz dich ruhig hin und atme ganz bewusst.
    • Richte deine Aufmerksamkeit auf das Fest und seine Qualität.
    • Was ist deine Intention? Was möchtest ändern oder hinter dir lassen? Was wünschst du dir für die Zukunft?

3. Räuchern:

    • Entzünde dein Räucherwerk.
    • Lasse den Rauch in alle Richtungen ziehen oder bewege dich im Raum.
    • Du kannst währenddessen meditieren, ein Gebet sprechen oder einfach still genießen.

4. Abschluss:

    • Bedanke dich.
    • Lass das Räucherwerk ausglimmen und stelle sicher, dass es komplett gelöscht ist. 
    • Wenn du möchtest, kannst du deine Gedanken oder Impulse in einem Journal notieren.

Vorbereitung für ein Räucherritual mit getrockneten Harzen und Kräutern auf Räucherkohle

Vorbereitung für ein Räucherritual mit getrockneten Harzen und Kräutern auf Räucherkohle

 

 

Räucherrituale zu den acht Jahreskreisfesten

Im folgenden findest du eine Übersicht über die acht Jahreskreisfeste und für jedes Fest Anregungen für ein einfaches Ritual sowie  passende Räucherstoffe. 

1. Imbolc - Lichtfest (1.–2. Februar)
Keltischer Ursprung. Die ersten Lichtzeichen – ein Fest der Reinigung und Inspiration. Später mit der Heiligen Brigid und Mariä Lichtmess verbunden.

  • Thema: Reinigung, Inspiration, Vorbereitung
  • RäucherstoffeWeißer SalbeiRosmarin und Lavendel zur Klärung und zur Förderung von Kreativität und Neubeginn.
  • Ritual: Reinige deinen Raum mit Räucherwerk. Schreibe auf, was du neu beginnen willst. Lege eine weiße Kerze auf den Altar und bitte um Inspiration. Wenn du magst, segne dein Zuhause mit Wasser und Salz.

2.  Ostara - Frühlings-Tagundnachtgleiche (ca. 20. März)
Gleichgewicht von Licht und Dunkel – Zeit der Erneuerung und Fruchtbarkeit.

  • Thema: Neubeginn, Gleichgewicht, Aufbruch
  • RäucherstoffeWeißdornKiefernadeln und Veilchenkraut stärken Vitalität und laden Frische ein.
  • Ritual: Gestalte einen Frühlingsaltar mit Eiern, Blumen und frischen Zweigen. Schreibe deine Ziele für den Frühling auf bunte Zettel und vergrabe sie im Garten oder in einem Topf als „Saat“.

3.  Beltane - Fruchtbarkeitsfest (30. April – 1. Mai)
Keltisches Fruchtbarkeits- und Feuerfest, Übergang in die helle Jahreshälfte. Fest der Lebensfreude, Fruchtbarkeit und Sinnlichkeit. Vereinigung von Göttin und Gott. 

  • Thema: Fruchtbarkeit, Lebensfreude, Sinnlichkeit, Liebe
  • RäucherstoffeRosenblütenDamiana und Sandelholz entfalten Liebesenergie und feiern das Leben.
  • Ritual: Tanze um ein Feuer oder eine Kerze oder bewege dich bewusst, um deine Lebensenergie zu spüren. Feiere deinen Körper und das Leben. Halte ein kleines Fest mit frischem Essen, Blumen und Musik. Lade die Liebe bewusst in dein Leben ein.

4.  Litha (Sommersonnenwende (ca. 21. Juni)
Der längste Tag – die Sonne erreicht ihren Höhepunkt. Zeit des Überflusses.

  • Thema: Kraft, Überfluss, Dankbarkeit
  • RäucherstoffeJohanniskrautKamilleblüten und Salbei für Schutz, Fülle und Lebensfreude.
  • Ritual: Gehe nach draußen und verbringe Zeit in der Sonne. Lade ich mit der Sonnenkraft auf. Schreibe auf, wofür du dankbar bist. Übergebe einen Zettel mit deinem Dank dem Feuer. Ernte symbolisch (z. B. erste Kräuter) und segne sie.

5.  Lughnasadh (Lammas) - Erntefest (1. August)
Keltisches Ernte- und Dankfest, benannt nach dem Lichtgott Lugh. Erste Ernte – ein Fest des Dankes und der Fülle. 

  • Thema: Ernte, Dank, Teilen
  • RäucherstoffeCopalRingelblumenblütenBeifußWacholder – um Dankbarkeit auszudrücken und Fülle zu feiern.
  • Ritual: Backe ein Brot oder koche mit frischen Zutaten aus der Region. Teile es mit anderen. Lege Getreidehalme oder Früchte auf einen Altar. Sprich laut, was du im Leben „geerntet“ hast.

6.  Mabon - Herbst-Tagundnachtgleiche (ca. 21. September)
Gleichgewicht von Tag und Nacht, zweite Ernte, Zeit der inneren Einkehr.

  • Thema: Balance, Loslassen, Abschluss
  • RäucherstoffeApfelZimtWeihrauch – zur Vorbereitung auf die dunkle Zeit und zum Loslassen.
  • Ritual: Mach einen Herbstspaziergang und sammle Naturmaterialien, z. B. trockene Blätter oder einen schönen Stein. Schmücke damit deinen Altar oder einen anderen stillen Platz in deinem Zuhause. Ziehe Bilanz: Was willst du mitnehmen in den Winter, was lassen? Schreibe es auf – bewahre deine Notizen auf oder verbrenne sie symbolisch.

7. Samhain - Ahnenfest (31. Oktober/1. November)
Keltisches Neujahr und Ahnenfest, Beginn der dunklen Jahreshälfte. Die Schleier zur Anderswelt sind dünn. Ursprung von Haloween.

  • Thema: Ahnen, Loslassen, Neubeginn
  • RäucherstoffeBeifußWacholderMyrrhe und Salbei reinigen und begleiten den Übergang. Das Räucherwerk stärkt Schutz und Ahnenkontakt.
  • Ritual: Zünde eine schwarze oder dunkelrote Kerze an. Gedenke still deiner Ahnen – lege Fotos oder Gegenstände auf einen kleinen Altar. Notiere auf einem Zettel, was du loslassen willst und verbrenne ihn symbolisch im Feuer oder in einem feuerfesten Gefäß.

8. Yule - Wintersonnenwende (ca. 21. Dezember)
Die längste Nacht des Jahres, danach kehrt das Licht zurück. Geburt des neuen Sonnenkindes.

  • Thema: Wiederkehr des Lichts, Hoffnung, Neubeginn
  • RäucherstoffeFichteZimt und Weihrauch schenken Wärme und Licht. Ideal zur Einkehr und Stärkung in der dunklen Jahreszeit.
  • Ritual: Schaffe ein Lichtfest. Entzünde viele kleine Kerzen im Dunkeln und sprich laut deine Wünsche für das kommende Jahr aus. Lade das Licht symbolisch in dein Leben ein.

Räucherritual am Jahreskreisfest Litha

Räucherritual am Jahreskreisfest Litha (21. Juni)

Räucherritual am Jahreskreisfest Samhain

Räucherritual am Jahreskreisfest Samhain (1. November)

 

 

Fazit: Rituale für Herz und Seele

Die Jahreskreisfeste bieten eine wundervolle Gelegenheit, sich im Laufe des Jahres immer wieder neu zu erden, zu reflektieren und sich mit der Natur zu verbinden. Räucherrituale sind dabei mehr als nur duftende Begleitung – sie sind kraftvolle Werkzeuge zur Reinigung und spirituellen Ausrichtung und fördern Achtsamkeit, Dankbarkeit und inneres Wachstum. Das Räuchern unterstützt diese Prozesse auf sinnliche und energetische Weise. Ob allein, in der Familie oder im Kreis Gleichgesinnter: Diese Feste laden dazu ein, bewusster zu leben und die Zyklen des Lebens zu feiern.

Alle genannten Räucherstoffe sowie fertige Jahreskreis-Räuchermischungen mit edlen Harzen, duftenden Kräutern und kraftvollen Hölzern findest du in unserem Online-Shop. Jede Jahreskreis-Räuchermischung ist fein abgestimmt auf die Energie des jeweiligen Jahreskreisfestes und begleitet dich achtsam durch die Wandlungen der Natur. Egal welches Jahrekreisfest du feierst, mit unseren Räucherstoffen und Räuchermischungen schaffst du Raum für innere Einkehr, Rituale und bewusste Übergänge. 

TIPP   Mehr Informationen zu den Jahreskreisfesten Imbolc, Ostara, Beltane,  Litha, Samhain und viele weitere interessante Beiträge zum Thema "Räuchern" findest du in unserem Blog.


Wir wünschen dir viel Freude beim Räuchern!

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