Geschichte des Räucherns

Räucherwerk auf Kohle räuchernDas Räuchern war über Jahrtausende ein wichtiger Teil des menschlichen Lebens und gehört auch heute noch in vielen Kulturen zum Alltag. Seine Ursprünge liegen irgendwo in der frühesten Menschheitsgeschichte, und vermutlich ist das Räuchern so alt wie die Nutzung des Feuers selbst. Ursprünglich diente das Räuchern zumeist sakralen Zwecken. Doch es wurde auch zur atmosphärischen Reinigung und Desinfektion von Wohnräumen und Häusern eingesetzt, zur Parfümierung von Kleidern und Körpern, zur Stärkung und Anregung der körperlichen Lust, bei Meditation und Gebet zur Stärkung der spirituellen Energien und in der Räucherheilkunde.

Ägyptisches RäucherwerkGeräuchert wurde in allen alten Kulturen: In Ägypten und Mesopotamien, wo man mit dem duftenden Rauch Botschaften an die Götter sandte, um diese wohlzustimmen. Im antiken Griechenland, wo das Räuchern auch für Heilzwecke eingesetzt wurde. Im Orient, wo sich eine besonders ausgeprägte Duftkultur entwickelte - die Araber sind bekannt für ihre Vorliebe für Düfte und Räucherwerk.

Bis hin zu den indianischen Völkern Amerikas, die eine ganz besondere Beziehung zur Natur haben und bereits seit vielen Tausenden von Jahren bis heute räuchern.

 

Japanisches RäucherwerkIn den asiatischen Ländern wie Indien, Tibet, China und Japan wird das Räuchern wie schon vor Jahrtausenden noch heute täglich von Millionen von Menschen praktiziert. In Japan wurde die Tradition des Räucherns bis heute immer weiter entwickelt und zur höchsten Duftkunst verfeinert. Man findet dort heute das feinste und edelste Räucherwerk (Japanisch „Koh“) der Welt. Ähnlich der auch bei uns bekannten Teezeremonie zelebriert man in Japan, dem Land der aufgehenden Sonne, die Koh-Do-Zeremonie, den „Weg des Räucherns“, bei der der Räucherwerkmeister und seine Gäste gemeinsam „dem Duft lauschen“.

 Heimisches RäucherwerkAuch in unseren Breitengraden wurde geräuchert, was sich heute noch mancherorts in alten Bräuchen wie den "Kräuterbüscheln" erhalten hat, mit denen man in den Rauchnächten zum Jahreswechsel – das ist die Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar – die Häuser und Ställe gegen Dämonen und Geister ausgeräuchert und gereinigt hat. Das Räuchern hielt auch im Christentum Einzug. Schon in der Bibel wurde geräuchert. Katholische Gottesdienste sind bis heute untrennbar mit dem Duft von Weihrauch verbunden.

 

Arten von Räucherwerk

Räucherwerk - Harze, Balsame, Kräuter, Blüten, Hölzer   Zum Räuchern verwendet man aromatische getrocknete Pflanzen und Pflanzenteile wie Harze, Balsame, Hölzer, Rinden, Blätter, Nadeln, Wurzeln, Blüten und Kräuter, die man in einem feuerfesten Räuchergefäß auf spezieller Räucherkohle langsam verglühen lässt. Welche Pflanzen man verwendet, hängt davon ab, zu welchem Zweck man räuchern möchte. Man kann einzelne Räucherstoffe verräuchern oder aber fertige oder selbst gemischte Räuchermischungen verwenden.
Räucherstövchen zum Räuchern von Räucherwerk   Eine moderne Alternative zum Räuchern auf Kohle sind Räucherstövchen. Nach dem Prinzip der Aromalampe werden die Räucherstoffe auf ein feinmaschiges Sieb gelegt, unter dem ein Teelicht brennt, und können dann ganz langsam verglimmen und ihren feinen Duft verströmen. Dabei entsteht weniger Rauch als beim Räuchern mit Kohle. 
Räucherkegel zum RÄuchern  

Räucherstäbchen, Räucherkegel und Räucherspiralen sind eine andere beliebte Art von Räucherwerk. Sie sind einfacher zu handhaben und erfordern nicht so viel Zeit wie das Räuchern auf Kohle. Räucherstäbchen und Räucherkegel können Sie leicht mitnehmen und so immer und überall, wo dies möglich ist, eine Wohlfühlatmosphäre schaffen.

Wie wirkt das Räuchern?

Im Unterschied zur Aromatherapie, bei der die ätherischen Öle von Pflanzen verdunstet werden, lässt man beim Räuchern die Räucherstoffe langsam verglimmen. Dabei wirkt das Feuer als Vermittler. Die grobstofflichen Pflanzenbestandteile werden durch das Feuer in Rauch umgewandelt, der die Essenz der Pflanzen auf die feinstoffliche Ebene überträgt. Über die Schleimhäute der Nase gelangen die freigesetzten Wirkstoffe der Pflanzen sozusagen „unzensiert“ direkt in das limbische System, dem stammesgeschichtlich ältesten Teil unseres Gehirns, das für die Verarbeitung von Emotionen und Instinkte verantwortlich ist und viele lebenswichtige Funktionen wie z. B. auch unser Stressverhalten und den Hormonhaushalt steuert.

Die durch das Räuchern freigesetzten Duftstoffe wirken auf Körper, Geist und Seele anregend, entspannend, heilend, klärend, kräftigend und reinigend und steigern das Wohlbefinden.