Wenn der der Sommer seinen Höhepunkt überschritten hat und die Felder sich goldgelb im warmen Wind wiegen, kündigt sich ein ganz besonderer Moment im Jahreskreis an: Lammas, auch bekannt als Lughnasadh, das erste Erntefest. Es ist ein Fest des Übergangs – vom Hochsommer in den Spätsommer, vom Wachstum zum Ernten, vom Außen zum Innen. Ein idealer Zeitpunkt, um mit dem alten Ritual des Räucherns innezuhalten und dem Wandel Raum zu geben.
Der Zauber von Lammas
Lammas/Lughnasadh wird traditionell am 1. August gefeiert. Für die Kelten war Lughsadadh das erste von drei Erntefesten, gefolgt von Mabon und Samhain. Es wurde zu Ehren des Gottes Lugh, dem Gott des Lichts, der Künste und der Krieger, gefeiert und markierte den Beginn der Getreideernte. Lughnasadh diente der Dankbarkeit für die Gaben der Natur, der spirituellen Einkehr und Stärkung der Gemeinschaft durch Feste, Rituale und Wettkämpfe. Dabei stand der Übergang vom Sommer zum Herbst symbolisch im Mittelpunkt.
Lammas ist aber nicht nur ein Fest der Fülle und der Dankbarkeit, sondern auch des Loslassens. Die ersten Gaben der Ernte werden eingefahren, doch gleichzeitig wissen wir: Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Die Sonne steht noch kraftvoll am Himmel, doch in den frühen Morgenstunden spürt man bereits die ersten leisten Vorboten des kommenden Herbstes. Doch anstatt das zu beklagen, lehren uns die alten Bräuche, diesen Wandel zu begrüßen – mit offenen Armen und einem Herzen voller Dank.
Räuchern zur Erntezeit – eine uralte Tradition
Eine besonders sinnliche und spirituelle Art, Lammas zu begehen, ist das Räuchern mit getrockneten Kräutern, Blüten, Wurzeln, Harzen und Hölzern – ein uraltes Ritual, das uns mit den Elementen verbindet und Räume für Transformation schafft. Lammas ist die ideale Zeit, um innezuhalten, zurückzublicken und mit duftendem Räucherwerk der Fülle des Lebens zu danken. Die Düfte helfen uns, das zu ehren, was wir empfangen haben und loszulassen, was wir nicht mehr brauchen. Der aufsteigende duftende Rauch wird zum Träger unserer Gedanken, Wünsche und Danksagungen. Gerade zu Lammas, wo es um Übergänge, Reifung und innere Ernte geht, wirkt das Räuchern klärend, segnend und verbindend.
Passende Räucherstoffe für Lammas
Lammas ist die beste Zeit, um mit dem zu räuchern, was die Natur uns gerade schenkt: getrocknete Kräuter wie Beifuß, Johanniskraut und Salbei, Harze aus der Sommersonne und Hölzer, die uns erden und erinnern. Diese Pflanzen tragen die Sonne in sich, ihre Aromen sind warm, würzig, klärend – und voller Sommerenergie.
Hier ist eine Auswahl an Pflanzen und Harzen, die sich besonders für Lammas-Rituale eignen. Du kannst die Räucherstoffe einzeln verräuchern oder als Räuchermischung:
Beifuß – uralte Schutz- und Ritualpflanze Beifuß ist eine kraftvolle Schutzpflanze und wird traditionell zu Übergängen verräuchert. Ihr Rauch reinigt nicht nur Räume, sondern auch unser Energiefeld. Beifuß verbindet uns mit unserer Intuition und unterstützt das Loslassen alter Muster – ein kraftvoller Räucherstoff für Lammas. |
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Johanniskraut – Sonnenlicht im Rauch Noch vom Hochsommer durchdrungen, bringt Johanniskraut Licht und Wärme in unser Herz. Es wirkt stimmungsaufhellend und schützt vor dunklen Gedanken. In einer Lammas-Räucherung hilft es, die Dankbarkeit für das Licht zu ehren – auch wenn es bald schwächer wird. |
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Rosmarin – traditionelle Räucherpflanze Rosmarin klärt den Geist, vertreibt Negatives und stärkt das Gedächtnis. Zu Lammas eignet sich Rosmarin besonders gut zum Schutz der Ernte, zur Segnung des Hauses und zur Stärkung des Willens für kommende Herausforderungen. |
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Salbei – Klärung und Reinigung Salbei ist ideal, um den Raum für ein Ritual zu bereiten. Er klärt und zentriert – perfekt, um bewusst in den Kreis des Festes einzutreten. |
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Wacholder – starke Reinigung und Schutz Wacholder wirkt desinfizierend, abwehrend gegen negative Energien und energetisierend. Zu Lammas ist Wacholder gut geeignet, um das Haus oder rituelle Orte zu reinigen und vor der dunkleren Jahreshälfte zu schützen. |
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Ringelblume – die Blume der Sonne Ringelblume steht für das innere Leuchten und die Freude. Ihr warmer, süßlicher Rauch lädt ein, das Leben zu feiern – ein wunderschöner Akzent in einer Erntedank-Räucherung. |
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Sandelholz – Verbindung zur inneren Weisheit Sandelholz wirkt beruhigend, öffnet das Herzchakra und unterstützt die Innenschau. Ideal für eine stille Meditation nach dem Räucherritual, in der man seine persönliche Ernte reflektiert. |
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Zedernholz – Schutz und Erdung Zeder bringt Stabilität und ein Gefühl von Geborgenheit. Der holzige, leicht süßliche Rauch eignet sich wunderbar, um das Zuhause zu segnen und sich auf den kommenden Wandel vorzubereiten. |
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Copal – Harz des Lichts Anstelle von Copal kannst du auch Dammar verwenden. Beide Harze haben eine erhebende, fast festliche Note. Sie reinigen und erhellen das Gemüt – eine Einladung, das Leben und den göttlichen Funken in allem zu feiern. |
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Myrrhe – tiefer mystischer Duft Myrrhe fördert die innere Ruhe und unterstützt das Loslassen. Das Harz ist ideal für eine Lammas-Räucherung, um den Wandel vom Licht zur Dunkelheit achtsam zu beginnen und Altes zu verabschieden. |
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Weihrauch – Vermittler zwischen geistiger und materieller Welt Eines der wichtigsten Räucherharze. Weihrauch klärt die Atmosphäre, erhöht die Schwingung, schafft Raum für Dankbarkeit und rituelle Tiefe. Zu Lammas unterstützt Weihrauch die Danksagung für die Ernte und verbindet mit dem Geist des Opfers und der Fülle. |
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Ein einfaches Lammas-Ritual zur Dankbarkeit und bewussten Übergabe an den Wandel
Lammas lädt uns ein, innezuhalten und unsere persönliche Ernte zu würdigen. Dieses Räucherritual hilft dir, dich mit den Zyklen der Natur zu verbinden, Altes loszulassen und deine Dankbarkeit auszudrücken. Du kannst dieses Ritual allein oder gemeinsam mit anderen durchgeführen. Es lässt sich auch wunderbar mit Musik, Trommel, Gesang oder Tanzelementen ergänzen – je nachdem, was sich für dich stimmig anfühlt.
1. Räucherritual vorbereitenOrt auswählen und Atmosphäre schaffen
2. Intention setzenBeginne dein Ritual mit Achtsamkeit
3. Im Rauch reflektierenBeginne mit dem Räuchern
4. Das Räucherritual bewusst beendenSchließe den Kreis mit Dank und Achtung
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Das Räucherritual vorbereiten Räucherwerk mit einem Räucherlöffel auflegen
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Lammas-Räucherritual – Räuchern auf Räucherkohle |
Fazit: Lammas lädt uns ein, innezuhalten und das Leben zu ehren
Lammas erinnert uns daran, dass die Natur uns nährt – körperlich, emotional und spirituell. Gerade das Räuchern bringt diese Verbindung unmittelbar in unsere Sinne: Der würzige Duft getrockneter Kräuter, der klärende Rauch kostbarer Harze und der wärmende Duft von Sandelholz und Zedernholz… sie alle erzählen vom Kreislauf des Lebens. Lammas kann uns in unser oft so schnellen Welt aber auch daran erinnern, dass nicht immer alles nur wachsen muss. Es ist heilsam zu ernten, was geworden ist – aber auch, sich ehrlich zu fragen: Was trägt keine Frucht mehr? Was darf ich loslassen, damit es nicht unnötig Kraft raubt?
Das Räuchern hilft uns dabei, diese inneren Prozesse zu begleiten. Der Rauch klärt, er tröstet, er verbindet. Er erinnert uns daran, dass jedes Ende auch ein Neubeginn ist und dass wir Teil eines großen Kreislaufs sind. Und manchmal, ganz leise, bringt er auch eine Ahnung davon, was als Nächstes kommen möchte.
Wir wünschen dir ein schönes Lammas-Fest mit duftendem Rauch und offenem Herzen!
Tipp: Alle Räucherstoffe findest du bei uns im Shop, lose und als Jahreskreis Räuchermischung Lammas, eine balancierte, kraftvolle Komposition, die sowohl das Licht der Fülle als auch die beginnende Rückkehr zur Dunkelheit respektiert. Ideal für dein persönliches Lammas-Ritual oder als Geschenk für einen lieben Menschen.
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Ausführliche Anleitungen zum Räuchern auf Kohle und mit Räucherstövchen findest du in unseren Blog-Beiträgen "Räuchern von Harzen, Kräutern und Hölzern auf Kohle - So geht's" und "Räuchern mit dem Räucherstövchen - so geht's!" |