arot ist im Trend. Das Legen von Tarotkarten ist mehr als nur ein Spiel oder ein mystisches Rätsel und es dient auch nicht dazu, die Zukunft vorherzusagen, wie viele fälschlicherweise glauben. Tarotkarten sind vielmehr ein Hilfsmittel für Selbsterkenntnis und die Erforschung der eigenen persönlichen Gefühle. Die Deutung der Karten ergibt sich jeweils aus der Fragestellung und der Interpretation der Farben, Figuren, Gegenstände und Symbole der gezogenen Karte.
In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen kurzen Blick auf die Ursprünge des Tarots, die Struktur eines Tarotdecks und wie man die Karten für persönliche Einsichten nutzen kann.
Die Geschichte des TarotsDer Ursprung des Tarots ist von vielen Mythen und Theorien umgeben. Historiker sind sich weitgehend einig, dass die ersten Tarotkarten im 15. Jahrhundert in Italien entstanden sind, vermutlich noch als einfache Spielkarten-Sets. Ende des 18. Jahrhunderts begannen Mystiker und esoterische Gruppen, die Karten zu verwenden, um tiefere spirituelle Einsichten und Zukunftsdeutungen zu finden. Okkultistische Gesellschaften wie der „Hermetic Order of the Golden Dawn“ (Hermetischer Orden der Goldenen Morgenröte) haben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystem und Werkzeug der Selbsterkenntnis beigetragen. Seitdem hat sich das Tarot zu einem wichtigen Bestandteil vieler spiritueller Traditionen entwickelt, von westlicher Esoterik bis hin zu modernen Anwendungen in Coaching und Psychologie. |
"Der Narr" im Tarot von Charles VI, König von Frankreich (1380 bis 1422) |
"Der Narr" im Visconti-Sforza-Deck (ca. 1450) |
Die Struktur des Tarotdecks
Ein traditionelles Tarotdeck wie das Tarot von Arthur Edward Waite & Pamela Smith (auch bekannt als „A. E. Waite Tarot“ oder „Rider Waite Tarot“) oder das „Thoth-Tarot“ von Sir Aleister Crowley besteht aus 78 Karten. Diese sind in zwei Gruppen eingeteilt: die „Große Arkana“ (22 Karten) und die „Kleine Arkana“ (56 Karten), gelegentlich auch „Das große und das kleine Arkanum“ genannt (von lat. arcanum, was „Geheimnis“ bedeutet“).
Tarot von Arthur Edward Waite & Pamela Smith
– Karten der Großen und Kleinen Arkana –
Die Große Arkana
Die Große Arkana besteht aus 22 Trumpfkarten. Diese sind von 0 bis 21 durchnummeriert sind und reichen „Der Narr (0)“ bis zur „Die Welt“ (21). Die Trumpfkarten kannst du im Tarot von Waite & Smith leicht erkennen: nur bei diesen Karten steht am Kopf eine Zahl (und zwar eine römische Ziffer) und im Fuß ein Untertitel.
Die Karten der Großen Arkana sind der Schlüssel des Decks und spiegeln die wichtigsten und tiefgründigsten Themen des Lebens wider. Jede Karte der großen Arkana symbolisiert einen Archetyp oder ein Konzept, das mit wesentlichen Lebensprozessen, innerem Wachstum und spirituellen Lektionen in Verbindung steht. Diese Karten repräsentieren oft größere, bedeutende Ereignisse oder Entwicklungen in einem Leben, die tiefer gehende Transformationen anstoßen. So steht z. B. der „Magier“ für Willenskraft und Manifestation. Und der „Tod“ für Neuanfang und Veränderung, und nicht für das (physische) Ende, wie man meinen könnte.
Die Kleine Arkana
Die Kleine Arkana besteht aus 56 Karten, die in vier Farbreihen unterteilt sind: Stäbe, Kelche, Schwerter und Münzen. Jede Farbe symbolisiert eine andere Lebenssphäre. Jede Farbe umfasst jeweils zehn Zahlenkarten von 1 (= Ass) bis 10 und vier Hofkarten, insgesamt also 14 Karten pro Farbe. Die vier Hofkarten stellen jeweils eine Person mit dem Symbol der Farbe dar. Traditionell sind das König, Königin, Ritter, Page (Bube).
Während die Karten der Großen Arkana universelle Aspekte wie Entwicklung und einschneidende Veränderungen abdecken, spiegeln die Karten der Kleine Arkana eher alltägliche Ereignisse und Probleme oder Stimmungen in der aktuellen Lebenssituation wider.
Die vier Farb- oder Symbolreihen der Kleinen Arkana werden meist mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde assoziiert:
Farbe | Element | Bedeutung |
Stäbe | Feuer | Wille, Kraft, Kreativität, Handlung, Spiritualität |
Kelche | Wasser | Emotion, Gefühle, Beziehungen, Liebe, Instinkt, Intuition |
Schwerter | Luft | Geist, Intellekt, Veränderungen, Chaos |
Münzen | Erde | Materielle und greifbare Dinge, Arbeit, Finanzen, Bodenständigkeit |
Auch die Hofkarten können den vier Elementen zugeordnet werden:
König = Feuer I Königin = Wasser I Ritter = Luft I Page (Bube) = Erde
Wie funktioniert Tarot?
Das Tarot funktioniert nicht als festgelegte Vorhersage der Zukunft, sondern als Spiegel des aktuellen Zustands und der möglichen Entwicklung von Situationen. Es dient als Werkzeug, das hilft, unbewusste Gedanken, Ängste und Wünsche zu erkennen und zu reflektieren. Es lädt ein, aus der Sicht eines Außenstehenden auf persönliche Anliegen zu schauen und kann helfen, Klarheit über Lebensentscheidungen, Beziehungen oder sogar den eigenen Lebensweg zu gewinnen.
Die Deutung der Karten ist eine Kunst, die sowohl auf den symbolischen Bedeutungen der Karten als auch auf der Intuition des Lesenden basiert. Es gibt keine festen Regeln und oft wird das Tarot auch als Dialog mit dem Unterbewusstsein verstanden, das durch die Karten spricht.
Wie kann ich Tarot lernen?
Das Erlernen der Tarotkarten-Deutung ist eine spannende und persönliche Reise, die viel mit Intuition, Symbolik und Übung zu tun hat.
1 Lerne die Grundlagen der Tarotkarten
Jede Karte hat eine Bedeutung, die sich auf die Frage oder Situation des Fragestellers beziehen kann. Es ist hilfreich, sich mit den symbolischen Bedeutungen jeder Karte vertraut zu machen.
Als Anfänger empfehlen wir dir, zunächst mit dem klassischen Tarot von A. E. Waite & Pamela Smith einzusteigen und dich mit der Bildsprache, den Figuren, Farben und Symbolen der einzelnen Karten vertraut zu machen, bevor du du andere Decks ausprobierst. Jede Karte hat ihre eigene Symbolik. Das A. E. Waite Tarot wird (wie übrigens die meisten Tarotdecks) mit einer kleinen Broschüre geliefert, in der die Bedeutung jeder Karte erklärt wird und die beim Lesen und Deuten der Karten helfen kann.
2 Beginne mit einem guten Tarotbuch
Auch Tarotbücher sind beim Lernen des Tarots sehr hilfreich. Ein gutes Buch hilft dir, die Karten besser zu verstehen und zu interpretieren. Bücher bieten oft detaillierte Erklärungen zu den Symbolen, den unterschiedlichen Positionen im Tarot-Layout und der Entwicklung deiner eigenen Intuition. Beliebte Bücher sind zum Beispiel "Tarot Basics" von Johannes Fiebig & Evelin Bürger, "Dein Tarot Guide" von Kirsten und S. Roe Buchholzer und Beate Staack und "Das große Tarot-Praxisbuch" von Lilo Schwarz.
3 Übe regelmäßig - die Praxis macht den Meister!
Ein guter Weg, mit Tarot zu starten, ist das Ziehen einer "Tageskarte" am Morgen als Anregung oder Motivation für den Tag oder am Abend, um das Tagesgeschehen zu reflektieren. Lies nach, was die gezogene Karte bedeutet und lasse dich von deiner Intuition leiten.
Wenn du mit den Karten arbeitest, achte auf deine eigenen Eindrücke und Assoziationen. Manche Karten sind sehr bildlich, und die Symbole können auf unterschiedliche Weise interpretiert werden. Tarot ist nicht nur eine Sammlung von Bedeutungen, sondern auch ein Werkzeug, um deine Intuition zu schärfen. Sieh dir jede Karte an und frage dich, welche Eindrücke oder Gefühle sie in dir hervorruft. Lass deine eigene Intuition mit den traditionellen Bedeutungen der Karten zusammenarbeiten.
Sei geduldig! Tarot zu deuten braucht Zeit. Anfangs mag es schwierig erscheinen, aber mit der Übung wirst du immer sicherer im Umgang mit den Karten und ihrer Bedeutung. Wenn du deine Karten schon etwas besser kennst, kannst du mit einem einfachen Legesystem starten. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.
Tarotkartenhalter mit Tageskarte "Die Herrscherin" aus dem Rider-Waite-Tarot
Welche Legesysteme gibt es?
Wenn man mit mehr als einer Karte arbeiten möchte, benötigt man ein Legesystem (auch "Spread" genannt). Es gibt verschiedene Legesysteme für Tarotkarten, von einfach bis komplex. Das Ziehen einer „Tageskarte“ ist eine schnelle Möglichkeit, eine klare Antwort zu erhalten, während komplexere Legesysteme wie das „keltische Kreuz“ tiefere Einsichten bieten können.
Ein einfaches Legesystem im Tarot ist das "Drei-Karten-Legesystem". Dabei werden drei Karten gezogen, in einer Reihe von links nach rechts verdeckt auf den Tisch gelegt und nacheinander aufgedeckt. Dieses System ist ideal für schnelle und klare Antworten auf eine Frage und ideal für Tarot-Anfänger. Was jede Karte repräsentiert, hängt von deiner Frage ab. Das können zum Beispiel Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sein. Die Karten werden folgendermaßen interpretiert:
- Die erste Karte steht für die Vergangenheit oder die Ursachen der Situation. Sie zeigt, was bereits geschehen ist und wie es die aktuelle Situation beeinflusst.
- Die zweite Karte repräsentiert die Gegenwart oder die aktuelle Situation. Sie gibt Aufschluss darüber, was im Moment wichtig ist und welche Kräfte gerade am Werk sind.
- Die dritte Karte steht für die Zukunft oder die möglichen Ergebnisse. Sie zeigt, wie sich die Situation wahrscheinlich entwickeln wird, basierend auf den aktuellen Umständen.
Mögliche Fragestellungen im Drei-Karten-Legesystem
Das Drei-Karten-Legesystem ist besonders gut geeignet, um eine schnelle Übersicht über eine Situation zu bekommen und einen klaren Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu werfen.
Legesysteme findest du in den Broschüren, die mit den meisten Tarot-Decks geliefert werden, in Tarotbüchern oder im Internet. Als Anfänger startest du am besten mit einem einfachen Legemuster wie dem "Drei-Karten-Legesystem". Wenn du schon erfahrener mit Tarot bist, kannst du auch dein eigenes Legemuster entwickeln.
Nun wird es praktisch: Wie liest man die Karten?1 Eine Frage oder Intention formulierenBevor du die Tarotkarten legst, solltest du dir eine klare Frage oder ein bestimmtes Thema überlegen. Das Tarot kann jedoch keine Ja- oder Nein-Fragen beantworten. Daher ist es wichtig, offene Fragen zu formulieren. Dies kann etwas Konkretes sein wie „Was steht mir in meiner beruflichen Karriere bevor?“ oder auch etwas Offeneres wie „Was kann ich tun, um mein Problem zu lösen?“ Behalte deine Frage im Kopf oder schreibe sie auf. 2 Die Karten mischen und ziehen
3 Die Karten deutenJede Karte hat eine bestimmte Bedeutung, die sowohl durch ihre Position im Legesystem, also in der Anordnung der Karten, als auch durch ihre Verbindung zu anderen Karten beeinflusst wird. Die Bedeutung einer Karte ist aber nur als Anregung zu sehen. Sie kann sich je nach Situation und Frage ändern, was Tarot zu einem flexiblen und dynamischen System macht. Dieselbe Karte kann für eine andere Person einen ganz anderen Sinn ergeben. Alle gezogenen Karten zusammen geben die Antwort auf die gestellte Frage. Neben den traditionellen Bedeutungen ist es wichtig, auf das eigene Gefühl und die Intuition zu vertrauen. Oft kommen Einsichten durch das Bild und die Symbolik der Karte, die den Fragenden auf einer tieferen Ebene ansprechen. Es gibt viele Schulen und Meinungen zur Deutung der Karten. Am Ende solltest du einen eigenen Stil entwickeln, der für dich am besten funktioniert. Manchmal ist es auch hilfreich, auf deine eigenen Gefühle und Erfahrungen zurückzugreifen, um eine Interpretation zu finden, die sich stimmig anfühlt. |
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Die Bedeutung des Tarots heute
In der modernen Welt hat das Tarot eine neue Bedeutung gefunden. Es wird nicht nur für spirituelle Zwecke genutzt, sondern als Werkzeug zur Selbstreflexion, zur Persönlichkeitsentwicklung und sogar im Coaching oder in der Psychotherapie. Viele Menschen verwenden das Tarot, um sich selbst besser kennenzulernen, ihr Unterbewusstsein zu erforschen und ihre eigenen inneren Blockaden zu erkennen.
Zu den weltweit bekanntesten und am meisten verkauften klassischen Tarotdecks gehören das A. E. Waite Tarot sowie das Thoth-Tarot von Sir Aleister Crowley. Das Waite-Tarot wurde von Arthur Edward Waite zusammen mit der amerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith erschaffen und 1910 veröffentlicht. Beide waren Mitglied des Golden Dawn.
Heute gibt es unzählige weitere Tarotdecks, die sich an verschiedene Themen und spirituelle Praktiken anpassen, von historischen und mystischen Designs wie z. B. dem "Mystic Tarot" von Catrin Welz-Stein und dem "Mystic Palette Tarot" von Ciro Marchetti bis hin zu modernen und popkulturellen Interpretationen wie dem „Modern Witch Tarot“ und dem „The Pulp Girls Tarot“. Viele lehnen sich eng an das klassische Waite-Tarot an. Das Tarot ist und bleibt ein vielseitiges, tiefgehendes Werkzeug, das sich im Laufe der Zeit und Tarotpraxis immer weiter entfaltet.
Tarotkartenhalter mit Karten "Die Herrscherin" und "Stern" aus dem Modern Witch Tarot
Fazit
Das Tarot lädt ein, mit den Symbolen und Archetypen in Kontakt zu treten, die tief in unserem kollektiven Unbewussten verankert sind, ob zur Selbstreflexion, zur Entscheidungsfindung oder zur spirituellen Begleitung – die Karten können eine kraftvolle Unterstützung auf der Reise des Lebens sein. Für diejenigen, die bereit sind, in die Welt des Tarots einzutauchen, öffnet sich ein Raum voller Mystik und Einsicht, der sowohl anregend als auch transformierend sein kann.
In unserem Shop findest du neben den Klassikern wie dem A. E. Waite Tarot und dem Thoth-Tarot schöne von Künstlern gestaltete moderne Interpretationen der traditionellen Tarotdecks sowie dekorative Kartenhalter und Tarotboxen für deine Karten. Wenn du Anfänger in Sachen Tarot bist oder tiefer in das Thema „Tarot“ einsteigen willst, helfen dir unsere Tarotbücher, ich mit dem Kartenlegen und der Symbolik der Karten vertraut zu machen. Bist du Anfänger und möchtest dann erstes Tarotdeck kaufen? Dann empfehlen wir das "Starterset Premium Tarot von A.E. Waite mit Begleitbuch für Einsteiger von Lilo Schwarz".